Psychosoziale Begleitung für besonders gefährdete Mädchen
Wo in Istmina werden Drogen verkauft? Welche Straßen sollten junge Mädchen meiden, weil Paramiliärs oder Kriminelle unterwegs sind? Und was können die Mädchen tun, wenn sie physisch bedroht oder sexuell ausgebeutet werden? Es sind heftige, furchtbare und bisweilen niederschmetternde Fragen, die die jungen Teilnehmerinnen unseres Projekts “Apoyo psicosocial” beschäftigen. Doch genau jene Fragen entsprechen der Lebensrealität der Mädchen.
Die teilnehmenden Mädchen wohnen allesamt in ökonomisch benachteiligten Vierteln Istminas, die von Kriminalität überschattet werden. Viele der Familien wurden aus ihren Dörfern vertrieben und sind in Istmina gelandet. Während die Eltern arbeiten oder auf Arbeitssuche sind, fehlt ihren Kindern oftmals Betreuung und/oder Beschäftigung – so laufen sie Gefahr, Opfer von Gewalt oder kriminellen Banden zu werden.
Im Rahmen des Projektes tauschen sich Mädchen im Alter von sechs bis 17 Jahren über alltägliche Bedrohungen wie Kriminalität, Drogenkonsum und sexuellen Missbrauch aus – auf spielerische Weise, unter Anleitung von Pädagog:innen und Sozialarbeiter:innen.
Im Sommer 2019 startete das Projekt mit 100 Teilnehmerinnen. Die Nachfrage war enorm und so freuen wir uns sehr, dass sich mittlerweile 200 Mädchen beteiligen können. Der Zeitraum der einzelnen Gruppen ist jeweils auf ein Jahr angesetzt, die Workshops finden meist zweimal die Woche statt.
Zeitraum: seit Juni 2019
Ort: Istmina
Projektpartner in Kolumbien: Diözese Istmina-Tadó
Projektpartner in Deutschland: Kindermissionswerk “Die Sternsinger e.V.” (2019-20 sowie 2021-22)
Kosten: ca. 118.000 € (2019-2022)