Begegnungs- und Wohnstätte in Istmina

Frauen im Chocó werden strukturell benachteiligt und haben selten die Chance auf Schulbesuch. Sie leiden daher besonders unter der allgegenwärtigen Armut und Gewalt. Jedoch sind sie stark und motiviert, ihren Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu gehen und die Gesellschaft nachhaltig zu verändern. CASA HOGAR unterstützt sie dabei durch Bildungszugang vor Ort.

Dieses Jahr wollen wir unser Angebot mit dem Bau einer Begegnungs- und Wohnstätte in Istmina erweitern.

Die Begegnungs- und Wohnstätte wird nicht nur einer größeren Zahl von Mädchen ein sicheres Zuhause bieten, sondern vor allem ein Ort für die gesamte Gemeinde sein. Unser Ziel ist es, schulische Grundlagen für einen Übergang zum Studium zu schaffen, Eigeninitiative und Selbständigkeit der Mädchen zu fördern, lokale Organisationen zu unterstützen und vor allem einen Raum des friedlichen Austauschs für alle Chocoaner:innen zu schaffen. Die gesamte Gemeinde einschließlich der aktuellen Bewohnerinnen des Mädchenwohnheims haben dieses Konzept und die Vorstellungen des Baus mitgeprägt.

Wir arbeiten auf Hochtouren, um diesen Traum bald Wirklichkeit werden zu lassen. Unterstützen Sie uns, diesen Traum zu verwirklichen!

Wie alles entstand…

2023 2023
2022 2022
2021 2021
2020 2020
2019 2019
2018 2018
2017 2017
2016 2016
2015 2015

2023

Das Jahr 2023 begann mit der erfreulichen Nachricht über den Abschluss der Einzäunung des Geländes für den Bau des “Begegnungs- und Wohnstätte”. Dank der gemeinsamen Arbeit von Benposta, der Diözese von Istmina-Tadó, SOM-Studio und einem lokalen Bauunternehmen konnten wir diese erste Phase im Juli 2023 abschließen. Was kommt als Nächstes? Der Bau der Hauptmodule. Bleibt gespannt für weitere Neuigkeiten!

2022

Wir arbeiten auf Hochtouren, um diesen Traum bald Wirklichkeit werden zu lassen. Unterstützen Sie uns, diesen Traum zu verwirklichen!

2021

Die Idee eines Kinderdorfes wird vom Enthusiasmus der ganzen Gemeinde getragen: Die Diözese Istmina-Tadó stellt ein dafür geeignetes Grundstück zur Verfügung; Santiago Osorio, ein Freiwilliger von CASA HOGAR in Kolumbien, Zeit und Bau-Expertise. Das neue Konzept orientiert sich an den persönlichen und pädagogischen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und ist an die klimatischen, kulturellen und sozialen Bedingungen des Chocó angepasst. Von Anfang an werden alle lokalen Beteiligte und Interessierte des Projektes – von der Wohnheimsleitung, den aktuellen Bewohnerinnen des Wohnheims, ihren Eltern über die ehrenamtlichen Helfer:innen vor Ort und Experten im Bereich der Kinderbetreuung bis hin zu Vertretern der Diözese sowie allen interessierten und engagierten Gemeindemitgliedern der Stadt – in die Konzipierung einbezogen. Das Ergebnis: Ein Kinderdorf von und für alle! Im engen und wiederholten Austausch wurde deutlich: Es soll nicht nur ein isoliertes Kinderdorf sein, sondern ein in die Gesellschaft integriertes Begegnungszentrum für alle. Teile des Kinderdorfes sollen als Ort des friedlichen Austausches sowie der gemeinsamen Stärkung und Bildung der gesamten Gemeinschaft offen stehen.

2020

Die Covid-19-Pandemie trifft uns alle – auch den Chocó. Mit ihr kommen jedoch nicht nur zusätzliche Sorgen, sondern die Zeit zeigt nochmal sehr deutlich, was genau für Mädchen aus ländlichen Gebieten ein sicheres und schönes Zuhause bedeutet: Zurück aus ihren Gemeinden berichten die Mädchen, wie sehr sie in der Stadt den Kontakt mit der Natur, ihre eigene Lebensweise und ihren Lebensraum vermissten. Unsere Schlussfolgerung: Ein Haus allein ist nicht genug, um Mädchen und Frauen ihrer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung zu unterstützen. Die Idee eines Kinderdorfes ist geboren.

2019

Die Gruppe der Bewohnerinnen wächst weiter. Die Situation des Baus wird neben Baumängeln auch noch erschwert durch eine vor Ort bekannte Gruppe, die Teile des Geländes über Nacht illegal einzäunen und zu ihrem Eigentum erklären. Der Bischof von Diözese Istmina-Tadó steht voll und ganz hinter dem Projekt und setzt ein Team ein, dass sich um die Lösung der Probleme kümmern soll. Doch eine juristische Klärung der Situation dauert voraussichtlich mehrere Jahre. Auch die Baumängel scheinen die Kosten des Wohnheims mehr als zu verdoppeln. Die Akteure in Deutschland und Kolumbien beschließen gemeinsam, sich nach (schneller nutzbaren und vor allem sicheren!) Alternativen umzusehen. Highlight des Jahres: Der Bau des Diözesanschule wird erfolgreich abgeschlossen – es gibt nun Platz für 200 Schüler:innen mehr. Darunter die Bewohnerinnen von CASA HOGAR Nina María.

2018

Ein neuer Bischof, Mons. Mario de Jesús, wird nach Istmina-Tadó berufen. Gemeinsam mit ihm wird nach einer Lösung gesucht, trotz Bauschwierigkeiten baldmöglichst Mädchen aus den entlegensten Regionen ein Zuhause anbieten zu können, in dem ihre Rechte garantiert werden können. Die Diözese stellt ein kleines Haus kostenfrei zur Verfügung. Die ersten fünf Mädchen können in das kurz später zu CASA HOGAR Nina María getaufte Wohnheim einziehen und besuchen dank eines Schulstipendiums die Diözesane Schule „Colegio Diocesano San José“. Im gleichen Jahr kann CASA HOGAR und die Diösese Istmina-Tadó – mit Unterstützung von Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ – die dringend nötige Bauerweiterung der Diözesanschule San José beginnen. 

2017

Neben dem Fortschritt der Bauarbeiten und dem Enthusiasmus der Familien hören wir leider von baulichen Schwächen des Gebäudes. Eine genaue Analyse der Situation ist nötig und die Bauarbeiten müssen unterbrochen werden. Ein CASA HOGAR- Team reist in den Chocó, um die Situation zusammen mit unserem lokalen Partner besser einschätzen zu können. Die Unversehrtheit zukünftiger Bewohnerinnen steht über allem.

2016

Dank der gemeinsamen Anstrengungen vieler Freunde und privater Spender:innen kann der Bau des Schulwohnheims für Mädchen in Istmina beginnen. Die Bauarbeiten schreiten voran und die Vorfreude auf diesen neuen Raum wächst. Währenddessen fragen sowohl indigene als auch afrokolumbianische Familien bereits an, ob und wann ihre Töchter aufgenommen werden können.  

2015

Im Januar 2015 reist der junge Bonner Arzt Dr. Theodor Rüber aus Arbeitsgründen nach Kolumbien. Vor Ort berührt ihn das Schicksal der Menschen im Chocó zutiefst. Gleichzeitig beobachte er die mutige Arbeit der Diözese Istmina-Tadó bei ihrem Kampf gegen das Elend und für eine Zukunft der jungen Menschen. Mit verschiedenen Bildungsprojekten versucht sie, vor allem Mädchen und Frauen eine Perspektive zu geben. Als Theodor Rüber nach Deutschland zurückkehrt, macht er sich an die Arbeit. Er will helfen und sammelt ein paar Freunde um sich, erzählt ihnen, was er gesehen hat und was er vorhat: den Bau eines Wohnheims, wo Mädchen aus abgelegenen Regionen ein sicheres Zuhause und Schulzugang haben.

Mehr Infos zu den Anfängen vom Projekt Casa Hogar

Wie kann ich unterstützen?

Spendenbeispiele für Privatspender:innen*

*  Die Spendensummen sind nur Beispiele und als Anhaltspunkte zu verstehen. Die Gesamtkosten pro Projektmöglichkeit hängen von den tatsächlichen Material- und Personalkosten zum Zeitpunkt des Baus ab. Zudem unterliegen alle Angaben in EURO den Schwankungen des Wechselkurses zum Zeitpunkt der Überweisung nach Kolumbien.

Spendenbeispiele für institutionelle Kooperationspartner:innen*

*  Die Spendensummen sind nur Beispiele und als Anhaltspunkte zu verstehen. Die Gesamtkosten pro Projektmöglichkeit hängen von den tatsächlichen Material- und Personalkosten zum Zeitpunkt des Baus ab. Zudem unterliegen alle Angaben in EURO den Schwankungen des Wechselkurses zum Zeitpunkt der Überweisung nach Kolumbien.

Partnerorganisationen in Kolumbien

Diocese Istmina-Tado

Obwohl das Kinderdorf keine religiöse Bindung hat, wird es von der Diözese Istmina-Tadó unterstützt. Die Diözese ist im Chocó – völlig ungeachtet der Religionszugehörigkeit – ein wichtiger Bezugspunkt für die gesamte Gemeinschaft ist. Die Diözese hat ein 6.300 Quadratmeter großes Grundstück für das Kinderdorf zur Verfügung gestellt.

Benposta – Nación de muchach@s

Benposta ist eine kolumbianische Organisation mit 48 Jahren pädagogischer Erfahrung in der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus Konfliktregionen in ganz Kolumbien. Ihr Fachwissen wird entscheidend dazu beitragen, die Führungsqualitäten und die ganzheitliche Ausbildung der Bewohnerinnen des Heims zu fördern. Über das Wohnheim hinaus wird Benposta – ganz im Sinne von CASA HOGAR –männliche und weibliche Kinder und Jugendliche mit Bildungsangeboten begleiten und fördern.

Mehr Infos über Benposta finden Sie hier:  https://benpostacolombia.org

Mehr Infos über den Bau der Begegnungs- und Wohnstätte

Zum Konzept des Baus

  • Die Bauweise orientiert sich an den indigenen Bauten und sorgt für ein Heimatgefühl der Bewohnerinnen aus abgelegenen Gebieten.
  • Die modulare Bauweise ermöglicht viel freien Raum zwischen den Gebäuden und eine engere Verbindung mit der Natur.
  • Die Bauweise der Dächer ermöglicht maximale Nutzung des Regenwassers – die einzige Nutzwasserquelle der Region.
  • Die Anordnung der Bauten ermöglicht einen Bereich für „externe“ Nutzer, d.h. Gemeindemitglieder, ohne den Wohnbereich der Bewohnerinnen zu betreten.
  • Die großen Flächen im Freien erlauben den Aufbau einer Selbstversorgung durch Gemüseanbau und eventuell Kleintierhaltung.
  • Alle nationalen Voraussetzungen für Jugendbetreuung sind mit dem Konzept erfüllt.
  • Ein Trennen der Räume in verschiedene Gebäude ermöglicht eine maximale Luftzirkulation – angesichts des ganzjährig schwül-heißen Klimas eine unbedingte Voraussetzung für einen Aufenthalt in Innenräumen.
  • Die Konzeption der einzelnen Gebäude reduziert die direkte Sonneneinstrahlung in den Gebäuden auf ein Minimum, um angesichts des konstant heißen Klimas ein Aufheizen der Gebäude zu verhindern.
  • Eine ausreichend hohe und sichere Einfriedung des Geländes ist angesichts der Sicherheitslage der Region unbedingt nötig!
  • Der Aufbau eines Sportbereichs orientiert sich an der Tatsache, dass die aktuellen Bewohnerinnen einen Großteil ihrer Zeit – gern auch in den kühleren Abendstunden, wenn sie nicht mehr auf öffentliche Plätze gehen können – mit Fußballspielen verbringen.
  • Die kleinen überdachten Bereiche ermöglichen ein informelles Zusammentreffen der Bewohnerinnen im Freien und im Schatten für das Einüben von Tänzen, Handarbeiten, Kunstfertigkeiten, ….

Besonderheiten bei der Durchführung

  • Die Kosten für einen Bau in Istmina sind angesichts der sehr schwierigen Transportwege deutlich höher als in anderen Teilen Kolumbiens.
  • Die Arbeitskräfte werden lokal gesucht und angestellt.
  • Ein Bau dieser Größenordnung kann – insbesondere in einer Region mit hoher Korruption und Bedrohungen – nur unter Anstellung einer Bauaufsicht geleistet werden.
  • CASA HOGAR wird zusammen mit BENPOSTA den Fortschritt und die Umsetzung des Baus genau begleiten.
  • Während des Baus wird die lokale Bevölkerung in die Entwicklung mit einbezogen und ggfs. über notwendige Änderungen informiert.
  • Der zeitliche Rahmen ist im Vergleich zu anderen Regionen Kolumbiens größer anzusetzen, da leider immer mit Ausgangssperren durch illegale Gruppen zu rechnen ist.

Zum Finanzplan deutsch / spanisch